Regionales Entwicklungskonzept: Gemeinden verabschieden Handlungsleitsätze
13.7.2023
Um die Region gemeinsam zu stärken und weiterzuentwickeln, hat der Regionalverband zofingenregio im vergangenen Jahr das Projekt Regionales Entwicklungskonzept (REK) lanciert. Ziel des neuen Planungsinstruments ist es, gemeindeübergreifende Probleme regional zu betrachten, die Bedürfnisse aller Gemeinden zu berücksichtigen, regionale Ziele partnerschaftlich festzulegen und Massnahmen regional zu koordinieren.
Vernehmlassung: Gemeinden unterstützen Raumstrukturen und Handlungsleitsätze
In der Zwischenzeit haben sich die beteiligten Gemeinden an drei halbtägigen Konferenzen intensiv mit den aktuellen und zukünftigen regionalen Herausforderungen auseinandergesetzt. Als Resultat liegen nun gemeinsame Handlungsleitsätze zu sechs Themenbereichen sowie eine nach Raumstruk-turen gegliederte Karte des funktionalen Raums der Region vor. Um dieses Zwischenergebnis abschliessend zu konsolidieren, wurde es den 16 beteiligten Gemeinden kürzlich zur Vernehmlassung unterbreitet: Die Karte der Raumstrukturen und die überwiegende Mehrheit der Handlungsleitsätze wurden positiv zur Kenntnis genommen und unterstützt.
In funktionalen Räumen denken und handeln
„Eine wichtige Erkenntnis ist, dass für die Menschen, die in der Region Zofingen leben, politische Grenzen im Alltag nur eine untergeordnete Rolle spielen“, erklärt Tobias Vogel, Regionalplaner zofingenregio. „Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Besorgungen finden dort statt, wo das entsprechende Angebot und die Erreichbarkeit sichergestellt sind.“ Daher sei es von grundlegender Bedeutung, die künftige räumliche Entwicklung nicht entlang politischer Grenzen, sondern in funktionalen Räumen zu denken.
Für die Region Zofingen wurden vier Raumstrukturen definiert: Dorfstruktur mit Landschaftsbezug, Dorfstruktur mit urbanem Bezug, urbane Struktur und gewerbliche Struktur. „Während in einer Dorfstruktur mit Landschaftsbezug eine starke Verbindung mit der umgebenden Landschaft existiert, zeichnet sich die Dorfstruktur mit urbanem Bezug durch Quartier- und Ortszentren mit urbanerem Charakter aus“, erläutert Tobias Vogel. Der ökonomisch leistungsfähigste Raum mit einer hohen und vielfältigen Nutzungsdichte sei die urbane Struktur; in den Gebieten mit gewerblicher Struktur stehe im Vordergrund, die attraktiven Rahmenbedingungen für die Wirtschaft und das Gewerbe zu erhalten, also beispielsweise die Erreichbarkeit zu verbessern und die Verfügbarkeit von Gewerbeflächen zu erhöhen.
Dabei ist es keineswegs so, dass eine Gemeinde immer nur einer einzigen Raumstruktur zugeordnet werden kann. „Eine funktionsräumliche Betrachtung der Region erlaubt es, dass in einer Gemeinde auch mehrere unterschiedliche Raumstrukturen vorhanden sein können – zum Beispiel ein urbaner Kern und ein ländlicher Ortsteil“, meint Tobias Vogel.
„Gemeinsam unseren Lebensraum vorausschauend gestalten“
Die formulierten Handlungsleitsätze des Regionalen Entwicklungskonzepts definieren die Ziele der regionalen Zusammenarbeit in den Themenbereichen Bevölkerung, Siedlung und Wirtschaft, Natur und Landschaft, Mobilität sowie Ver- und Entsorgung. „Das übergeordnete Ziel ist, dass zofingenregio eine gemeinsame Identität hat“, sagt Christiane Guyer, Präsidentin des Regionalverbands zofingenregio. Deshalb sollen regional bedeutsame räumliche Tätigkeiten aufeinander abgestimmt sein und übergeordnete Herausforderungen von den Gemeinden gemeinsam getragen werden – auch finanziell. „Wir bündeln unsere Ressourcen über die Gemeindegrenzen hinweg, damit wir regionale Aufgaben so effizient und professionell wie möglich bearbeiten können“, erklärt die zofingenregio-Präsidentin. „So können wir unseren Lebensraum gemeinsam vorausschauend gestalten, und unsere Region kann sich als attraktiver Wohn- und Wirtschaftsstandort mit Identität und hoher Lebensqualität weiterentwickeln.“
Massnahmen planen an Umsetzungskonferenz vom 25. August
Aufgrund der Handlungsleitsätze erarbeitet die Regionalplanung zofingenregio nun einen Entwurf der Massnahmen, die im Rahmen des Regionalen Entwicklungskonzepts umgesetzt werden sollen. An der letzten der vier geplanten Konferenzen, der Umsetzungskonferenz vom 25. August, werden die Ge-meindevertreterinnen und -vertreter diesen Entwurf gemeinsam weiterentwickeln und finalisieren.
Ein Entwurf des zukünftigen Regionalen Entwicklungskonzepts ist hier (pdf) abrufbar.