Panorama

Mütter- und Väterberatung: neue Ausrichtung 2028

17.12.2024

Die Mütter- und Väterberatung Zofingenregio hat ihre zukünftige Ausrichtung erarbeitet. Aufgrund einer Analyse des Ist-Zustands, der Antizipation von möglichen Chancen und Risiken sowie den heutigen Bedürfnissen von Eltern mit kleinen Kindern wurde die Frage beantwortet, in welche Richtung sich das Leistungsangebot bis 2028 entwickeln soll. 

 

„Die Anzahl der Erstbesuche, Beratungen und Sprechstunden für Eltern von Kindern von null bis ein Jahr haben in den vergangenen fünf Jahren zugenommen“, erläutert Susanne Breitenstein, Teamleiterin der Mütter- und Väterberatung Zofingenregio, die Ergebnisse der Analyse. „Bei den Hausbesuchen, Beratungen und Sprechstunden für Eltern von Kindern von eins bis fünf Jahre ist ein gegenteiliger Trend erkennbar.“ Grundsätzlich werden Beratungen weniger regelmässig und eher spontan nachgefragt, dauern aber heute im Schnitt länger und sind komplexer als noch vor ein paar Jahren. Den Grund dafür sieht Susanne Breitenstein darin, dass viele Familien heute mehrfachen Belastungen ausgesetzt sind. Auch der administrative Aufwand für die Beratungen ist in den letzten Jahren gestiegen.

 

Im Zentrum steht immer das Wohl des Kindes

 

Trends, die das Beratungsangebot der Mütter- und Väterberatung beeinflussen, sind nicht nur gesellschaftlicher Art – weniger Geburten, mehr auffällige Familienstrukturen, zunehmende Isolierung von und innerhalb von Familien, Wunsch nach besserer Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zunehmende Migrationsbevölkerung, fortwährende Digitalisierung. Auch wirtschaftliche Trends wie die Zunahme der Lebenshaltungskosten und der Fachkräftemangel sowie politische Weichenstellungen haben Einfluss. 

 

„Im Zentrum steht bei uns immer das Wohl des Kindes und der Familie“, erklärt Susanne Breitenstein. „Das Ziel aller unserer Unterstützungsleistungen ist es, die Betreuungs- und Erziehungskompetenz der Eltern zu stärken, damit Kinder in einem Umfeld aufwachsen, das ihrer Entwicklung förderlich ist.“ Zudem sei eine zentrale Frage, wie man verstärkt diejenigen, bisher nicht erreichten Familien kontaktieren kann, die einen grossen Bedarf am Beratungsangebot der Mütter- und Väterberatung hätten und bei denen die Beratung eine grosse Wirkung erzielen würde.

 

Mehr kleinkindspezifische und psychosoziale Beratungen

 

„Ausgehend von der heutigen Situation und mit Blick in die Zukunft haben wir unsere strategische Ausrichtung bis ins Jahr 2028 geplant“, erklärt Susanne Breitenstein. Die Basisberatung für die bisherige Zielgruppe wolle man beibehalten. Sie habe sich bewährt. Reaktiviert werden sollen aber kleinkind-spezifische Beratungen in Form von Gruppenangeboten und Gefässe für den Erfahrungsaustausch unter Eltern. Ausserdem sollen sowohl die psychosozialen als auch die Schlaf-Beratungen weiterentwickelt und vermehrt auch Väter angesprochen werden. 

 

Weitere Punkte, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden sollen, ist die digitale Buchung von Gruppenangeboten – Einzeltermine kann man heute schon online buchen –, eine Chat-Beratung, die Optimierung der Beratungsräumlichkeiten in den Gemeinden und Sprechstunden an Orten wie Kin-derkrippen und Einkaufszentren. Zudem soll die Zusammenarbeit mit weiteren Fachstellen und Institutionen weiter ausgebaut werden. 

 

Kostenlos und für alle offen

 

Die sechs Mütter- und Väterberaterinnen von Zofingenregio sind ausgebildete Fachpersonen, die Eltern von Kindern bis zum fünften Lebensjahr unterstützen und beraten und ihre Fragen rund um Stillen, Schlafen, Pflege, Ernährung, Entwicklung und Erziehung beantworten. Insgesamt führt die Mütter- und Väterberatung rund 5000 Beratungen pro Jahr durch. Die Dienstleistungen sind kostenlos und für alle offen, die ihren Wohnsitz in den Gemeinden Aarburg, Bottenwil, Brittnau, Kölliken, Murgenthal, Oftringen, Reitnau (Attelwil), Rothrist, Safenwil, Strengelbach, Uerkheim, Vordemwald, Wiliberg oder Zofingen (Mühlethal) haben. 

 

Eine Zusammenfassung der neuen Ausrichtung 2028 finden Sie hier (pdf)!