Panorama

Aktionärsgemeinden bekennen sich zur Spitex Region Zofingen

25.1.2021

Nach dem Austritt der Gemeinde Oftringen aus der Spitex Region Zofingen (SRZ) per Ende 2021 betonen die verbleibenden Aktionärsgemeinden Brittnau, Murgenthal, Rothrist, Strengelbach, Vordemwald und Zofingen, dass die SRZ voll auf Kurs sei, die ihr aufgetragenen strategischen Ziele zu erreichen. «Die Erreichung der strategischen Ziele ist im Rahmen eines Zeithorizonts von vier Jahren geplant», erklärt Ralph Ehrismann, Gemeindeammann von Rothrist. Dazu gehöre zum Beispiel eine bedarfsgerechte, qualitativ hochwertige, finanzeffiziente und effektive Leistungserbringung – gemessen an Klienten- und Mitarbeiter-Feedbacks sowie an klar vordefinierten Finanzkennzahlen.

 

Bereits zahlreiche Synergieeffekte erzielt

 

Bereits heute habe man die verschiedenen Kulturen der einzelnen ehemaligen Spitex-Vereine erfolgreich zu einer regionalisierten Spitex-Organisation zusammengeführt und dadurch zahlreiche Synergieeffekte erzielen können, erläutert Walter Hungerbühler, Geschäftsführer der Spitex Region Zofingen AG. So gebe es zum Beispiel im Bereich Ausbildung eine Kooperation mit dem Pflegeheim Sennhof in Vordemwald, um betriebliche und fachliche Ressourcen bündeln zu können. «Und mit Pro Senectute, der Kinderspitex und der spezialisierten Palliative Care bestehen Leistungsverträge, die im Auftrag der Gemeinden durch die SRZ koordiniert werden», führt der Geschäftsführer aus. 

 

Dadurch, dass auf dem Gebiet der SRZ keine Gemeindegrenzen mehr gelten, könne zudem viel vernetzter geplant werden: «Unsere Einsatz-Touren werden fachlich und personell über die ganze Region geplant und ausgeführt», so der Geschäftsführer. «Die regionale Zusammenarbeit in der ambulanten Pflege bietet Gewähr für eine qualitativ gute pflegerische Grundversorgung für alle. Dies ist ein Standortfaktor für unsere Region», ist auch Rahela Syed, Stadträtin Zofingen, überzeugt.

 

Jährlich über 160'000 Mal im Einsatz

 

Die Mitarbeitenden der Spitex Region Zofingen sind jährlich über 160'000 Mal im Einsatz, pflegen mehr als 1800 Einwohnende im Einzugsgebiet, leisten über 42'000 Pflegestunden und rund 8000 Stunden in hauswirtschaftlichen Einsätzen. Aktuell werden vier Lernende zu Fachangestellten Gesundheit ausgebildet. «Die SRZ ist in der aktuellen Pandemie-Situation für viele ältere Einwohnende der Gemeinden der einzige regelmässige Kontakt», sagt Walter Hungerbühler. «Die Pflege-Kontakte gewährleisten eine längere Verweildauer in den eigenen vier Wänden.»

 

«Nach einem leichten Nachfragerückgang, bedingt durch den Corona-Lockdown im Frühjahr, konnte die SRZ im zweiten Halbjahr eine um sechs Prozent gestiegene Nachfrage nach pflegerischen Leistungen gegenüber dem Vorjahr verzeichnen», so Hungerbühler. In Zukunft rechne man mit einem jährlichen Leistungszuwachs von 1500 bis 2500 Leistungsstunden. «Dazu planen wir weitere strukturelle, personelle und finanzielle Optimierungen, um die Ziele der Aktionäre zu erreichen», erklärt der Geschäftsführer. «Angestrebt werden dabei ein noch effizienterer Betrieb der Infrastrukturen und eine weitere Optimierung der Prozesse.»

 

Die Generalversammlung der Spitex Region Zofingen AG findet am 26. März 2021 statt. Dann wird auch der Geschäftsbericht 2020 mit weiteren Details zu den Zahlen 2020 veröffentlicht.

 

Kosten pro Leistungsstunde sind gesunken

 

Durch das Älterwerden der Gesellschaft und das in der Pflege umgesetzte Prinzip «ambulant vor stationär» steige die Anzahl der Leistungsstunden in der ambulanten Pflege jährlich an, erklärt Rahela Syed. Dass dadurch auch die absoluten Kosten der Spitex steigen, liege auf der Hand. «Die Kosten pro Leistungsstunde sind jedoch bereits gesunken und liegen unter dem kantonalen Mittelwert», betont Armin Schenk, Gemeinderat Brittnau. Und auch für die hauswirtschaftlichen Leistungen, die laut Pflegeverordnung von den Gemeinden angeboten werden müssen, wurde bereits ein Konsens gefunden: «Zukünftig unterstützen alle Gemeinden die hauswirtschaftlichen Leistungen der Pro Senectute mit dem gleichen Beitrag von zehn Franken, das ist neu», erklärt Ralph Ehrismann. Die hauswirtschaftlichen Leistungen der Spitex werden weiterhin über die Restkosten subventioniert.