zofingenregio unterstützt Festlegung von Interessengebieten für die Nutzung von Windenergie
3.6.2020
Der Regionalverband zofingenregio nimmt Stellung zum Entwurf des Konzepts Windenergie des Kantons Luzern. Die regionale Stellungnahme befürwortet die Festlegung von Windenergiegebieten im kantonalen Richtplan. Zwei der 24 ausgewählten Interessengebiete liegen im Perimeter von zofingenregio: Riedwald/Buechwald in Reiden und Wikon sowie Äberdingerhöchi/Burgwald/Langnauerwald in Pfaffnau, Reiden und Roggliswil.
«Beide Gebiete stehen im Einklang mit den regionalen Interessen, auch wenn sie
fast vollständig im Wald liegen. Aus regionaler Sicht sind punktuelle Eingriffe durch die Errichtung von Windenergieanlagen vertretbar. Sie beeinträchtigen weder die Schutzfunktion des Waldes noch die seltenen Waldgesellschaften grossflächig», erläutert Thomas Grüter, Vize-Präsident des Regionalverbands zofingenregio und Gemeindepräsident von Pfaffnau. Auch Kriterien wie Grundwasserzonen, Wildtierschutz und bewohnte Gebäude tangierten den Perimeter der Interessengebiete kaum: «Die Planung von Standorten für Windenergieanlagen kann in den nachfolgenden Schritten so optimiert werden, dass keine Konflikte entstehen.»
Im Gebiet Äberdingerhöchi/Burgwald/Langnauerwald bestehe allerdings noch ein Konfliktpotenzial mit der Zivilluftfahrt. «Die Beurteilung der Grösse dieses Konfliktpotenzials liegt in der Verantwortung der zuständigen Fachstellen», so Grüter. Die regionale Stellungnahme zum Konzept Windenergie konzentriere sich auf fachliche Aspekte und enthalte keine Aussagen zu politischen Aspekten oder zu Aspekten der Akzeptanz. «Weitere Interessen, insbesondere auch von der Bevölkerung, werden dann im Richtplanverfahren berücksichtigt», erklärt Thomas Grüter.
Ziel: vermehrte Nutzung von Windenergie
Die Festlegungen im aktuellen kantonalen Richtplan zum Thema Windenergieanlagen entsprechen nicht mehr in allen Belangen den Vorgaben des Bundes. «Dadurch wird eine vermehrte Nutzung des im Kanton Luzern vorhandenen Windenergiepotenzials stark eingeschränkt», weiss Tobias Vogel, Regionalplaner zofingenregio. Damit der Kanton einen Beitrag zur Erfüllung der Energiestrategie des Bundesrates leisten kann, wird seit Ende 2018 das kantonale Konzept Windenergie überarbeitet. Es dient als Grundlage für die geplante Anpassung des kantonalen Richtplans. Neu sollen Gebiete, die sich für Windenergieanlagen eignen, kartographisch festgelegt werden. Die Regionalen Entwicklungsträger können sich im Rahmen einer Anhörung zum Konzept äussern.
Windparks statt Einzelanlagen
«Die regionale Beurteilung von zofingenregio orientiert sich an den Empfehlungen von EspaceSuisse (Energiekompass), an den regionalen Planungsinstrumenten sowie an den Rückmeldungen der Gemeinden, in denen die Interessengebiete liegen», erklärt Tobias Vogel. Laut den regionalen Planungsinstrumenten ist der störende Einfluss von Windenergieanlagen auf Hügelzüge und Landschaftsschutzgebiete vertretbar, wenn die weiteren Planungen den gesamten Perimeter der Interessengebiete berücksichtigen, die bestehende Strassen- und Fahrweginfrastruktur für die Planung der Anlagestandorte genutzt wird und die Anlagen nicht als Einzelanlagen, sondern als Parks geplant und realisiert werden. Gerade der letzte Punkt sei von allen betroffenen Gemeinden ausdrücklich unterstützt worden, berichtet Vogel.
Der Regionalverband zofingenregio beantragt nun, diese drei Punkte zu berücksichtigen und sie in den verbindlichen Teil des neuen Richtplankapitels aufzunehmen. Der Kanton Luzern wird bis Ende August die Interessengebiete im Konzept Windenergie bereinigen und die verbleibenden Gebiete als kantonale Windenergiegebiete in den kantonalen Richtplan überführen.
Die komplette Stellungnahme des Regionalverbands zofingenregio ist online unter www.zofingenregio.ch/regionalplanung_vernehmlassungen abrufbar.